Mikrozensus 2015

Beim Mikrozensus "Umweltbedingungen" der Statistik Austria wird erhoben, in welchem Ausmaß sich Menschen in ihrem Wohnbereich von Lärm und anderen Umweltauswirkungen beeinträchtigt fühlen. Der Mikrozensus 2015 wurde von der Statistik Austria im Juli 2017 veröffentlicht.
 

Bei der letzten Mikrozensus-Befragung im Jahr 2015 gaben 38,7% der Bevölkerung an, in ihrer Wohnung durch Lärm gestört zu sein, wobei 3,9% das Ausmaß der Belästigung als sehr stark und 7,6% als stark einstuften. Das Umfrageergebnis ist damit ähnlich wie bei den letzten Erhebungen in den Jahren 2007 und 2011.

Der Verkehrssektor verursacht mit 49,5% der Nennungen erstmals nicht mehr den Großteil der Lärmstörungen. Seine Bedeutung ist im Vergleich zu den letzten Erhebungen weiter zurückgegangen. Im Jahr 2003 betrug der Anteil des Verkehrslärms an den Lärmstörungen noch 73,5%.

Im Verkehrssektor werden Pkw mit 16,4% und Lkw bzw. Busse mit 15% aller Lärmstörungen in etwa gleich häufig als Ursache genannt. Einspurige Kfz verursachen rund 9% aller Lärmstörungen. Flug- und Schienenverkehr werden in 4% bzw. 4,9% der Fälle genannt.

Bei der Lärmstörung durch andere Lärmquellen (Lokale, Betriebe, Baustellen, Nachbarwohnungen sowie Freizeit- und Tourismuseinrichtungen bzw. -veranstaltungen) führen Baustellen mit 17,8%, dicht gefolgt von Lärm aus der Nachbarwohnung mit 17%.

Aus den Detailergebnissen kann abgelesen werden, dass die Belastung durch Lärm regional sehr unterschiedlich ausfällt. Eine höhere Belastung ist vor allem in Ballungszentren sichtbar. Auch der Beitrag der unterschiedlichen Lärmquellen kann stark von den örtlichen Gegebenheiten abhängen. Geben österreichweit beispielsweise 4% aller durch Lärm gestörten Einwohner den Flugverkehr als Lärmquelle an (2011: 5,9%), so ist der Anteil im südlichen Wiener Umland mehr als doppelt so hoch.

Auch die Wohnumgebung hängt eng mit der Lärmbelästigung der Bevölkerung zusammen. Im dicht verbauten Gebiet mit mehrgeschossigen Häusern fühlen sich 60,1% der Bevölkerung durch Lärm gestört.

Veröffentlicht am 28.07.2017

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